Powerchair Football Bundesliga 2023/24 - 4. Spieltag

08.06.2024 in München

Unsere Aufstellung

Power Lions: Romy Pötschke (13), Acacio Cossa (14), Ludwig Leinweber (20), Danil Olekh (55), Torsten Sprungk (99)

Power Cats: Luise Mittag (2), Annett Hanicke (3), Ute Müller (9), Nadin Hepper (16), Martin Zimmermann (33)

Coach: Arnold Leinweber

Techniker: Arnold Leinweber, Thomas Mittag, Jürgen Zimmermann

Weiterhin unterstützten uns unsere Assistenten und Partner.

Ein Herzschlagfinale in München

Erstmals spielten wir im Sportpark Freiham am westlichen Stadtrand von München in einer superneuen Halle mit hervorragenden Bedingungen für einen Rollstuhlsport-Spieltag mehrerer Mannschaften. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und jede Mannschaft bekam einen eigenen Bereich mit Rolli-WC und Umkleidemöglichkeiten. Am Vortag reisten alle Teammitglieder beider Dresdner Teams mehr oder weniger pünktlich mit Zug oder Auto an. Ohne Autopannen diesmal - unser Kontingent hatten wir offensichtlich aufgebraucht. Unsere Techniker und unser Trainer bereiteten noch am Vorabend unsere Sportrollstühle in der Halle vor und sicherten uns somit einen stressfreien Start in den finalen Spieltag.

Mit hohen Zielen und hoch motiviert starteten wir also in diesen letzten Spieltag der Saison.

Die Cats hatten 10 Uhr das erste Spiel des Tages gegen die Munich Sharks. Beim kurzen Einspiel merkten wir zwar, dass wir auf dem Boden wie auf Schmierseife rutschten, konnten aber an dieser Situation nichts ändern. So kam es zu Fehlpässen und wir kassierten zu schnell das erste Gegentor. In der Halbzeitpause änderten wir etwas am Reifendruck und auch an der Taktik. Wir mussten dennoch ein weiteres Gegentor aus einem indirekten Freistoß von der Mitte aus verkraften. Der Ball wurde zwar von Luise abgefangen, ist dann jedoch ins eigene Tor abgeprallt. Insgesamt war unser Spiel aber viel stärker als in der ersten Halbzeit, Annett gelang der schön herausgespielte Anschlusstreffer und wir kämpften weiter um den Ausgleich. Endstand dennoch 2:1 für die Sharks.

Das erste Spiel der Lions fand erst 13 Uhr gegen die Bonner SC/White Sharks statt. Souverän beherrschten die Löwen das Spiel und Ludwig baute seinen Vorsprung als Torschützenkönig aus. Die Begegnung endete ohne Gegentor mit 13:0. Die Tordichte beflügelte den Dresdner Fan-Club derart, dass Trommelleidenschaften entfacht wurden und Choreografien entstanden.

Die Cats spielten 15 Uhr dann gegen die Spielvereinigung Bonner SC/White Sharks. In der Zeit zwischen ihren beiden Partien passten wir die Programmierung von Utes Rollstuhl an Annetts Profil an. Unsere Taktik blieb unverändert und wir erspielten sehenswerte Tormöglichkeiten. Wir hielten dem Druck von Felicitas Fischer, der Spielführerin der Gegner stand und ließen keinen Gegentreffer zu. Zweimal trafen wir den Ball ins Tor. Doch aus der Sicht der Schiedsrichterin war er immer zu hoch gesprungen und die Treffer zählten nicht. Ein spannendes Spiel mit einem glücklosen 0:0 Endstand.

Im letzten Spiel des Tages ging es um den Meisterpokal. Saisonziel für unsere Lions war es, den Pott nach Dresden zu holen. Punktgleich mit den Knights Barmstedt hatten sie Platz Zwei inne. Ein Sieg musste her! Die Barmstedter traten den Spieltag mit drei Spielern, inklusive Iljas Jusic aus dem Nationalteam der Österreicher, an. Sie fokussierten sich aufgrund der Unterzahl stark auf Zweikämpfe. Marco Rollmann, der Capitän der Barmstedter, ließ mit Iljas Jusic kaum einen Spielaufbau unserer Lions zu. Die Lions gerieten zeitig mit 0:2 in Rückstand, aber sie zeigten Zähne. Sie kämpften weiter und erspielten sehr sehenswerte Chancen und Tore. Sie arbeiteten sich immer wieder an den Gegner heran. Beim 4:3 für Barmstedt war die Spannung fast unerträglich!!! Jedes Tor, jeder Pass, jede Sekunde war gefüllt mit Leidenschaft. Der vermeintlich erlösende Ausgleichtreffer durch Danil wurde nicht gewertet und hielt den Druck hoch. In den letzten Minuten gelang Danil das ersehnte vierte Tor für unsere Löwen. Eine Minute Nachspielzeit reichte dann aber leider nicht für den Siegtreffer der Lions. Wir sind also weiterhin Vizemeister. Nächste Saison gehen wir es wieder an und schaffen es! Unser gesamtes Team steht dahinter. Wir haben mit Ludwig und Danil die beiden Topscorer der Liga in der Mannschaft und die meisten Tore erzielt, haben leider im direkten Vergleich gegen die Knights keinen Sieg errungen.

Für die nächste Saison wünschen wir uns die Begeisterung und lautstarke Unterstützung unserer Fans für beide Teams und bei allen Spielen. Eure Begeisterung spiegelt unsere Leidenschaft für diesen Sport!

Unsere Bundesliga hat sich in dieser Saison stark weiterentwickelt und es gab einige Überraschungsmomente. Jedem Team gelingt es immer mehr, SpielerInnen mit besseren Rollstühlen auszustatten. Durch die gestiegene Leistungsdichte gab es über die gesamte Saison viele sehr sehenswerte Spiele. Die aus dem E-Rolli-Hockey zum E-Rolli-Fußball gewechselte Mannschaft Torpedo Ladenburg ist eine große Bereicherung unserer Ligagemeinschaft. Sehr wünschenswert wäre, dass sich weitere Mannschaften in Deutschland gründen. Unsere Unterstützung mit technischen Support und Coaching geben wir jedem Team weiterhin gerne weiter.

Die Münchner hatten den Spieltag perfekt organisiert. Beispielhaft seien die Auswahl der Halle, die Bereitstellung eines Livestreams, die Verpflegung für Teams und Publikum mit zwei warmen Wahlessen und einem liebevollen Buffet, die Betreuung der Teams und der Moderator genannt. Sogar der Zeitplan wurde eingehalten.

Wir waren in München in verschiedenen Hotels untergekommen. Petrus hatte etwas gegen den geplanten gemeinsamen Saisonausklang im reservierten Biergarten, schickte pünktlich nach Ende des Spieltages zu viel Regen. So fanden wir uns noch einmal in einem Raum der Halle zur gemeinsamen Auswertung und Verarbeitung der Spiele und konnten den Abend nur an verschiedenen Orten in kleinen Gruppen ausklingen lassen.
Die individuellen Rückreisen ab Sonntag gelangen mehr oder weniger gut. Autopannen gab es keine. Die Heimreise mit dem Zug war allerdings für einige von uns ein weiteres Kapitel in dieser Geschichte. Verspätungen, technische Probleme und sogar eine ungeplante Übernachtung in Erfurt waren Teil unserer Reise.

Annett, Denise & Ute

Ergebnis-Tabelle

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