Powerchair Football Bundesliga 2023/24 - 2. Spieltag
09.03.2024 in Heidelberg
Unsere Aufstellung
Power Lions:
Romy Pötschke (13), Acacio Cossa (14), Ludwig Leinweber (20), Danil Olekh (55), Torsten Sprungk (99)
Power Cats:
Luise Mittag (2), Anna Döring (4), Ute Müller (9), Nadin Hepper (16), Martin Zimmermann (33)
Coach: Arnold Leinweber
Techniker: Arnold Leinweber, Thomas Mittag, Stefan Wicklein, Jürgen Zimmermann
Weiterhin unterstützten uns unsere Assistenten und Partner.
Aufeinandertreffen in Heidelberg
Der Spieltag in Heidelberg brachte im Vorfeld viele Herausforderungen mit sich. Aus vereinsorganisatorischen Gründen hatten wir uns für die laufende Saison entschieden, nicht mit einem großen Reisebus sondern individuell anzureisen. Das gestaltete die Hotelfindung zwar einfacher, jedoch nicht die Reisebedingungen. Nicht alle Spieler unserer Teams sind in der glücklichen Lage einen privaten Pkw zu besitzen. Somit war es unserem Organisationstalent überlassen, 12 gemeldete Spieler mit jeweils ihren Sportrollstühlen nach Heidelberg zu bringen. Nach dem die erste Hürde überwunden und wir all das gemanagt hatten, machte uns die Deutsche Bahn mit ihrem kurzfristig angekündigten Lokführerstreik einen Strich durch die Rechnung. Drei unserer Spieler hatten ihre Anreise mit dem Zug geplant! Zusätzlich erhielten wir kurz vor der Abreise noch die Hiobsbotschaft, dass der Transporter mit Hublift für die Sportrollstühle kaputt sei und kurzfristig ausfiel. Wir mussten also innerhalb von wenigen Stunden zwei Transporter organisieren, um alle Spieler und das Equipment nach Heidelberg zu bringen. Doch wir sind ein starkes Team und wir haben eine unglaubliche Community. Durch mehrere öffentliche Aufrufe und Statusmeldungen, war es uns gelungen zwei Transporter, die für unsere Bedingungen passten, zu leihen. Nochmals vielen Dank an dieser Stelle für die vielen Zuschriften und Hilfsangebote. Wir waren wirklich überwältigt von dieser Welle der Hilfsbereitschaft.
Doch als wäre All das noch nicht genug, hatte eine unserer Spielerinnen auf dem Hinweg auf der Autobahn eine Panne und musste 150 km vorm Ziel irgendwo im Nirgendwo eingesammelt werden. Auch hier zeigte sich wieder unser Teamgeist. Wir lassen niemanden zurück und setzten alle Hebel in Bewegung, damit ALLE pünktlich zum Spieltag anwesend sein konnten.
Nach so viel Aufregung rund um die Anreise konnte so ein Spieltag eigentlich nur noch gut werden und so waren wir alle hochmotiviert am Samstag, 09. März 2024, in der IGH Sporthalle in Heidelberg.
Gleich das erste Spiel hatten wir Power Lions zu spielen. Das Spielfeld war für uns ungewöhnlich klein, da man hier nur die Mindestgröße, die eines Basketballfelds, abgeklebt hatte. Auch der Boden war sehr glatt, was wir von unseren Trainingsbedingungen her nicht gewohnt waren. Doch nach ein paar Einspielminuten und einigen Schüssen absolut daneben, hatten wir uns an den Boden und die Spielfeldgröße gewöhnt. Wir waren bereit für die Munich Sharks. Bereits in den ersten Spielminuten konnten wir die ersten Tore erzielen. Ludwig Leinweber und Danil Olekh als Flügelspieler schossen beinahe alle 2 Minuten ein Tor und so hatten wir zur Halbzeit einen sicheren Vorsprung erspielt. Die Partie endete mit einem eindeutigen 13:0.
Im zweiten Spiel für uns Dresdner standen sich unsere Power Cats und ebenfalls die Munich Sharks gegenüber. Gleich in der 2. Spielminute verwandelte Torhüterin Luise Mittag einen Eckstoß, ausgeführt von Ute Müller, zum ersten Tor. Auch dem zweiten Tor, von Anna Döring, ging ein Eckstoß voraus. Standards hatten unsere Power Cats sicher trainiert. Doch dann in der 13. Spielminute gelang den Haien der Anschlusstreffer zum 2:1, was auch der Endstand bis zur Halbzeitpause blieb. Nach dem Seitenwechsel legten unsere Cats aber sofort nach und Luise Mittag konnte den Ball in der 25. Spielminute erneut ins Tor drücken. Das Spiel lief von diesem Moment recht ausgeglichen, die Münchner hatten ihre Abwehr sicher im Griff. Kurz vor Schluss gelang es Luise Mittag aber dennoch noch ein Mal, durch Zuspiel von Anna Döring, zum 4:1 auszuholen. In der Nachspielzeit sammelte Ute Müller nochmal alle Kräfte und versenkte den Ball im gegnerischen Tor zum Endstand 5:1.
Im nächsten Spiel der Power Lions gegen den Bonner SC/White Sharks war wieder die Maßgabe, saubere Pässe zu spielen, keine Fouls und so wenig wie möglich 2 zu 1 Verstöße zu verursachen. Selbstverständlich galt es auch hier, ein möglichst hohes Torverhältnis zu erreichen. Dieses Spiel konnten wir Lions ebenso zu Beginn deutlich dominieren. Ein sicheres 7:0 in der Halbzeit ließ uns entspannt in die zweite und für uns letzte Runde gehen. Nach einem Verständigungsfehler zwischen Torspielerin Romy Pötschke und Verteidiger Acacio Cossa kassierten wir kurz vor Schluss ein Tor durch Felicitas Fischer. Ärgerlich, aber Grund an der Kommunikation zu arbeiten. Mit einem Endstand von 12:1 endete das letzte Spiel der Power Lions.
Das letzte Spiel für unsere Cats an diesem Spieltag gegen Torpedo Ladenburg, den Gastgeber, nahm einen unerwarteten Lauf. Die Heidelberger zeigten sich stark und machten von Anfang an Druck auf unsere Cats. Luise Mittag, ambitionierte Torwartin und Centerspielerin, hatte alle Hände voll zu tun den Kasten sauber zu halten. Doch bereits in der 4. Spielminute hatte sie keine Chance und der Ball rollte durch ihre ansonsten starke Abwehr. Nach einem äußerst fragwürdigen Freistoß für Torpedo Ladenburg, aufgrund eines vermeintlichen Fouls unserer Torfrau an ihrer Verteidigerin in der eigenen Box in der 9. Minute, konnten die Torpedos erneut punkten. Durch die Ausführung eines schnellen Eckstoßes von Torpedo Ladenburg kurz vor Ende der ersten Halbzeit, als unsere Torhüterin und ihre Verteidigerin offensichtlich noch an ihrer Strategie feilten, kam es zu einem erneuten Treffer. Eine emotionale Herausforderung für unsere Cats, die zweite Halbzeit so verteidigen zu müssen. Doch in der kurzen Halbzeitpause konnten sich alle Spielerin:innen sammeln und neue Power aufnehmen. Bis zum Ende hielten sie die Abwehr stark aufrecht und mussten kein weiteres Tor hinnehmen. Leider konnten sie kein Gegentor erzielen. So ging diese Partie mit 0:3 zu Ende.
Mit zwei gewonnen Spielen und einem deutlichen Torvorsprung stehen wir aktuell punktgleich mit dem amtierenden Meister Knights Barmstedt. Wir sind ihnen dicht auf den Fersen und das Ziel für München im Juni ist klar: Wir wollen die Meisterschaft im Zehnten Jahr unseres Bestehens nach Dresden holen!
Romy Pötschke
(Spielerin der Power Lions)